Wissenswertes                

 

Welche besonderen Ereignisse in der Pfarrgemeinde St. Laurentius Alteglofsheim in der Vergangenheit stattgefunden haben - welche Bedeutung kirchliche Feste und Riten haben - und was demnächst auf dem Programm steht, erfahren Sie im Folgenden:

 

2024

 

 

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Die Fastenzeit

       
 
 
   

 Die Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch.

   
 
     

Temptation of Jesus in desert

William Hole (1846-1917)

         
   
       
       
 
               
   

Der Aschermittwoch besiegelt durch die Aschenauflegung das, was in der Faschingszeit in der Figur der Narren dargestellt wurde, die Nichtigkeit der Welt.

Der Aschermittwoch berechnet sich von Ostern her. Zählt man unter Auslassung der Sonntage 40 Tage zurück, so kommt man auf diesen Tag als Beginn der Fastenzeit.

Der Aschenritus ist sehr alt. In der frühen Kirche wurden diejenigen, die eine schwere Sünde begangen hatten, am Beginn der Fastenzeit mit Asche bestreut. Sie wurden erst am Gründonnerstag wieder in die Gemeinschaft der Mitfeiernden des Gottesdienstes aufgenommen.

40 Tage dauert die Fastenzeit deswegen, weil 40 Tage eine biblische Zeitspanne sind.

Zur Fastenzeit gehören: Gebet, häufiger Gottesdienstbesuch, Almosen geben und Fasten. Ein besonderes Gebet der Fastenzeit ist die Kreuzwegandacht, bei welcher der Leidensweg Jesu von der Verurteilung bis zur Kreuzabnahme gedacht wird. Die 14 Kreuzwegstationen sind bei unserer Kirche an den Seitenwänden angebracht.

Die Bischöfe schreiben jeweils zur Fastenzeit einen eigenen Fastenhirtenbrief, der meist am 1. Fastensonntag verlesen wird.

Um das Jahr 1000 entstand in den Klöstern nördlich der Alpen der Brauch des Fastentuches.

   
       
       
               
   

Am Josefstag (19.März) wird, seinem festlichen Charakter entsprechend, die Fastenzeit unterbrochen. Sein Name bedeutet „Gott fügt hinzu“.

Josef schafft für den jungen Jesus den Lebensraum, in dem er heranwachsen kann.

Der Festtermin lässt sich bis ins 10. Jahrhundert zurückverfolgen. Josef war zunächst Patron der Kaufleute und Verwalter, in der Barockzeit derjenige eines guten Todes und wurde im 19. und 20. Jahrhundert zum Vorbild für die Familienväter und Handwerker.

Josef ist in unserer Kirche über dem rechten Seitenaltar abgebildet.

   
                 
   

Das Hochfest Mariä Verkündigung (25.März), neun Monate vor dem 25. Dezember, gehört eigentlich zu Weihnachten.

Es wird im kirchlichen Rom seit dem 7. Jahrhundert an diesem Tag gefeiert. Die „Verkündigung des Herrn“ wird im Lukasevangelium als Begegnung des Erzengels Gabriel (des Verkündigungsengels) mit der Jungfrau Maria geschildert.

Sie wurde von zahlreichen italienischen Renaissancekünstlern dargestellt. Der Engel redet Maria in besonderer Weise an: „Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir“ (Lukas 1, 28). Aus diesem Gruß des Engels ist das „Ave Maria“ entstanden.

Der Tag gilt als günstig für die Saat und das Setzen von Bäumen.

   
               
   

Der Palmsonntag steht am Beginn der Karwoche. Jesus zog auf einem Esel reitend unter dem Jubel der Bevölkerung in Jerusalem ein. Er setzte sich kritisch mit der bisherigen religiösen Praxis auseinander, wollte jedoch nicht politisch in Erscheinung treten.

Palmzweige dienten beim Einzug des Friedenskönig Jesu in Jerusalem als Zeichen der Freude und des Jubels.

   
               
   

Die Woche zwischen Palmsonntag und Ostern heißt Karwoche. „Kar“ leitet sich vom mittelalterlichen Wort für „Wehklage“, „Sorge“ ab, das sich noch im englischen „care“ findet.

Die Kartage sind im engeren Sinn Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag.

   
                 
   

Am Abend des Gründonnerstags beginnen die Tage vom Leiden und Sterben Jesu.

Man spricht auch vom „Triduum Sacrum“. Den Heiligen Drei Tagen.

Obwohl es drei Tage sind, gehören sie alle zusammen. Somit beginnen die Osterfeierlichkeiten bereits mit dem Gründonnerstag.

Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag bilden eine Einheit.

Am Abend des Gründonnerstags feiert Jesus im Zusammenhang mit dem jüdischen Passahfest das rituelle Mahl als „Letztes Abendmahl“ mit den 12 Aposteln, die für die 12 Stämme Israels stehen.

Jesus hat dabei Teile des rituellen Passah-Mahls aufgegriffen und mit neuem Sinn versehen. Dieses Mahl ist als Eucharistiefeier für die Katholiken und die Orthodoxen oder als Abendmahl der Evangelischen Kirchen die zentrale Versammlung der Christen.

Mit dem Mahl wird ein neuer Bund gestiftet, es bewirkt die Vergebung der Sünden.

Das Abschiedsmahl wird als feierlicher Gottesdienst in den Abendstunden gefeiert.

An diesem Tag ist keine andere Eucharistiefeier erlaubt! Die Kirchenglocken schweigen bis zur Feier der Osternacht, man sagt im Volksmund „sie fliegen nach Rom“.

In Bischofskirchen wird an diesem Abend die Fußwaschung durchgeführt.

Am Ende des Gottesdienstes wird das Allerheiligste (die Hostien) in einer Prozession zu einem Seitenaltar oder in eine Seitenkapelle gebracht, sowohl der Volksaltar als auch der Hochaltar werden völlig abgeräumt.

   
               
   

Der Karfreitag als Gedächtnistag des Leidens und Sterbens Jesu ist ein Tag der Trauer und, um das Mitleiden auszudrücken, ein Tag des Fastens.

Dieses Fasten ist schon im 2. Jahrhundert bezeugt.

An jedem Freitag wird auch gefastet, um des Leidens Christi zu gedenken. In Jerusalem entstand die Kreuzverehrung.

In den Berichten der Evangelien ist die Todesstunde Jesu auf 15 Uhr festgelegt. Aus diesem Grund beginnt am Karfreitag zu dieser Zeit der Gottesdienst. Der Karfreitagsgottesdienst hat eine eigenständige, sehr alte Liturgie: Wortgottesdienst mit der Leidensgeschichte Jesu und den „Großen Fürbitten“ sowie Kreuzverehrung und Kommunionfeier.

   
                 
   

Der Karsamstag bleibt im Gedenken an die Grabesruhe Jesu ohne Gottesdienst.

   
                 

  

  Quelle: E. Bieger, Die Feste im Kirchenjahr, Leipzig 2006